Heidelbeeren

Je schwärzer, desto besser: Heidelbeeren aus dem Wald enthalten reichlich zellschützende Anthocyane, außerdem Ballaststoffe und Vitamine. Und lecker sind sie außerdem!

Die niedrigen Blaubeersträucher wachsen in halbschattigen Wäldern, Hochmooren und Heiden. Sie sind aber nicht nur hierzulande, sondern auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet - von Nordamerika über Europa bis Ostsibirien. Die durch und durch blauschwarz gefärbten Beeren haben je nach Landstrich verschiedene Namen: Heidelbeeren, Schwarz- oder Blaubeeren, Bick-, Druiden- oder einfach Waldbeeren.
Bevor sie in den Mund wandern, gehören die gesammelten Blaubeeren sehr sorgfältig gewaschen. Da sie maximal 50 Zentimeter über dem Boden wachsen, können sie möglicherweise mit Eiern des Fuchsbandwurm infiziert sein.
Gesunder Gaumenschmaus
Mit ihrem fein komponierten Aroma sind Blaubeeren ein echter Gaumenschmaus und stecken zudem voller gesunder Inhaltsstoffe. Ein Trumpf ist der hohe Gehalt an Anthocyanen: Blaubeeren - vor allem die wild wachsenden - sind mit diesen dunklen Farbpigmenten durchtränkt, die Körperzellen vor aggressiven Molekülen schützen. Darüber hinaus enthalten die Beeren Vitamin C, E, Mangan und reichlich Ballaststoffe. Bereits ein kleines 200-Gramm-Schälchen deckt ein Drittel der empfohlenen Tagesdosis.
In der Volksmedizin gilt Tee aus Heidelbeerblättern als Hausmittel gegen Verdauungsbeschwerden. Die getrockneten Beeren kommen aufgrund ihres hohen Gerbstoffgehaltes bei Durchfall und Entzündungen der Mundschleimhaut zum Einsatz. Fragen Sie dazu auch in Ihrer Apotheke. Im Gegensatz zu den Waldbeeren wachsen Kulturheidelbeeren an bis zu zwei Meter hohen Sträuchern. Sie sind größer, fester und süßer als die wilden Vertreter, haben weißes Fruchtfleisch, lassen sich besser transportieren und lagern. Sie stammen vor allem aus den USA und Kanada, werden aber auch in Deutschland angebaut, vor allem in der Lüneburger Heide.

Leckere Verwandte der Blaubeeren
Ebenfalls zur Familie der Heidekrautgewächse gehören die großfruchtigen Cranberries. Sie sind in den USA beheimatet und fester Bestandteil der dortigen Küche. Schon die Indianer schätzten die herb-sauren, roten Beeten, die, frisch oder getrocknet, als Kompott oder Saft vermarktet werden.
Cranberries sind auch medizinisch von Interesse: Sie gelten gemeinhin als wirksames Mittel zur Vorbeugung von Blasenentzündungen. Die enthaltenen Proanthocyanidine sollen verhindern können, dass sich bestimmte Bakterien an die Oberfläche der Harnwege anheften. Doch die bislang vorliegenden Studiendaten ergeben derzeit kein einheitliches Bild: Während Cranberries in einigen Untersuchungen wiederkehrende Blasenentzündungen bei Frauen verhindern konnten, zeigten andere Studien keine Effekte. Auch hierzu gilt: Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten. Des Weiteren gibt es Hinweise, dass Cranberries die Zähne schützen, indem sie die Biofilm-Bildung reduzieren. Dieser zähe Zahnbelag bietet Bakterien und Keimen Platz und schädigt den Zahnschmelz innerhalb von kurzer Zeit.
Tipps für die Küche
Cranberries gewinnen hierzulande immer mehr Freunde. Vor allem in getrockneter Form lassen sie sich wie Rosinen verwenden. Wald- und Kulturheidelbeeren schmecken zum Beispiel im Obstsalat, in Pfannkuchen oder Crêpes, in Muffins, Joghurt- oder Quarkspeisen, als Kompott, Konfitüre oder Smoothie.
Probieren Sie mal diesen Avocado-Blaubeer-Snack: Das Fruchtfleisch einer reifen Avocado mit 150 Gramm cremigem Naturjoghurt, dem Saft und der abgeriebenen Schale einer halben Bio-Limette und einem Esslöffel braunen Zucker pürieren. Die Masse in vier Gläser füllen. Jetzt 150 Gramm Blaubeeren mit zwei Esslöffeln Mandelmus, einem Esslöffel Zucker und 150 Gramm Joghurt ebenfalls pürieren und auf die Avocado-Creme geben. Mit rosa Peffer und Minzblättchen bestreuen. Ein schneller, außergewöhnlich leckerer und gesunder Snack!

Dipl. oec. troph. Dorothee Hahne in "NEUE APOTHEKENILLUSTRIERTE" August 2011
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